Zu Hause ist alles auf die eigene Körpergröße angepasst. Alles ist höher gebaut oder verlängert: der Küche, Badezimmer, Sofa, Stühle, Tische Bett, die Türen sind hoch genug, ….

Die Kleidung , ist wegen der Überlänge sorgfältig ausgewählt.
Die Schuhe sind in Übergröße in Spezialgeschäften gekauft.

Das eigene Auto ist auch der außergewöhnlichen Körpergröße angepasst, die Sitzschiene verlängert, anderes Lenkrad, nur spezielle Modelle sind brauchbar,….

In der Arbeit ist es oft möglich, sich seinen Platz entsprechend der Körpergröße zusammen zu stellen. Aber eben nicht immer. Dann heißt es, in unbequemer Körperhaltung den Arbeitstag zu erledigen.

Bei öffentlichen Verkehrsmitteln stehen die nächsten Herausforderungen bevor. Der Bus fährt in die Station ein – Vorsicht der Rückspiegel ist auf Kopfhöhe. Beim Ein – und Aussteigen den Kopf einziehen. Die Sitze sind größtenteils sehr niedrig daher ist das hinsetzen und aufstehen mühsam. Dann eben besser an den Haltestangen in Augenhöhe anhalten und sich den Kopf stoßen? Die Halteschlaufen pendeln in Kopfhöhe vor dem Gesicht.
Im Flugzeug ist oft nur der Sitz beim Notausstieg eine akzeptable Lösung.

Das Fahrrad, das Motorrad und die Schutzkleidung sind auch sorgfältig ausge-sucht
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In den Geschäften hängen viele Plakate in Augenhöhe, viele Artikel in Bodennähe platziert.

Bei Veranstaltungen am besten, in der letzten Reihe Platz nehmen(wie auch immer). In den vorderen Reihen werden gerne und oft Kommentare, wegen der mangelnden Sicht der Anderen erteilt.

Großgewachsene Kinder, die größer als ihre gleichaltrigen Mitschüler sind, müssen oft diskutieren – größer ist gleich älter. Viele Attraktionen sind aufgrund der Höhenbegrenzung nicht für großgewachsene Menschen geeignet. Durch die besondere Körpergröße kann das Kind zur „ Besonderheit“ werden.

Dann wären da noch die immer – und immer wieder kehrenden Fragen : nach der Sportvorliebe, die doch Basketball sein muss- wie die Luft hier oben ist – und die Frage nach der Schuhgröße. Bei Frauen die Frage, warum sie Absätze tragen, wenn sie ja schon so groß sind. Besonders unangenehm sind die Fotos, die ohne Fragen hinter dem eigenen Rücken gemacht werden.

Die kleinsten Mitarbeiter bei Interviews zu schicken ist immer noch „witzig“.

Die Belastung der Gelenke und des Stützapparates durch die Größe, dem entsprechenden Gewicht und der nicht größenangepassten Umgebung.

Der Alltag eines großgewachsenen Menschen ist also sehr abwechslungsreich und stellt tagtäglich Herausforderungen dar. Sich mit anderen auf „Augenhöhe“ darüber auszutauschen und Lösungen zu finden ist nicht nur körperlich sondern auch seelisch, zu empfehlen. Durch unsere Präsenz wird die Gesellschaft aufmerksam gemacht und es besteht die Möglichkeit sie für Lösungen zu sensibilisieren.

Lasst uns zusammen „wachsen“.